Vorteile Nach der Kalibrierung mit einem Negativ-Target sind die Korrekturdaten in einer Profil-Datei abgelegt. Film-Farbmaske und die Farbabweichung des Scanners sind berücksichtigt! Der größte Vorteil besteht darin, dass die verschiedenen Farben eines gescannten Negativs zueinander im richtigen Verhältnis stehen. Früher machte ich oft am gescannten Bild einen manuellen Weißabgleich, weil mir eine Farbe unnatürlich erschien. Also probierte ich mit der virtuellen Pipette einige mehr oder weniger neutrale Grautöne aus, bis die entsprechende Farbe natürlich aussah. Leider haben sich so sämtliche Farben in diese Richtung verschoben. Beim kalibrierten Scan kann es auch vorkommen (z.B. bei automatischem Weißabgleich), dass die Farben nicht passen. Aber da die Farben "zueinander" über die Profil-Datei abgestimmt sind, werden nach einer nachträglichen Korrektur alle Farbe in die richtige Richtung verschoben.
Farbtemperatur Meine Negativ-Targets sind auf eine Farbtemperatur von 5500 Kelvin abgestimmt. Aufnahmen, die bei mittlerem Tageslicht aufgenommen wurden, werden farbneutral wiedergegeben. Scans von Aufnahmen, die bei einer anderen Lichtstimmung aufgenommen wurden, haben eine Farbverschiebung (genau so, wie die Lichtstimmung bei der Aufnahme war). Die Farbtemperatur kann sich im Laufe eines Tages zwischen 4000K (Abend- und Morgenrot) und 10000K (Mittagszeit im Schatten) verändern.

Oft stört diese Farbverschiebung, da sie während der Aufnahme nicht so gravierend empfunden wurde, wie sie sich nach dem Scannen darstellt. Was sich als subjektiv als falsch darstellt, ist objektiv farbrichtig! Die Kalibrierung bewirkt nur den Ausgleich der Film-Farbmaske und die Korrektur etwaiger Farbfehler des Scanners. Nicht ausgeglichen werden die Filmcharakteristik sowie die abweichende Farbtemperatur der Aufnahmebeleuchtung – also die Lichtstimmung. Auf Wunsch kann ich ein Negativ-Target mit einer abweichenden Farbtemperatur erstellen, um eine Lichtstimmung komplett oder teilweise zu neutralisieren.
Wo sind die Grenzen? Eine Filmprofil-Datei ist nur mit dem Scanner verwendbar, mit dem sie erstellt wurde. Es ist nicht sinnvoll, eine Filmprofil-Datei z.B. auf einen baugleichen Scanner zu übertragen.